Stiftungsfest Hesel

Pressemitteilung 15. Juni 2022

Liudgeri-Stiftung dankbar für rege Unterstützung

Beim Stiftungsfest hielt Superintendentin Christa Olearius einen Vortrag

Trotz vieler Einschränkungen durch die Corona-Pandemie habe die Heseler Liudgeri-Stiftung rege Unterstützung erfahren. Das erfuhren die Besucher des Stiftungsfestes im Rückblick von Mitgliedern des Kuratoriums. Als dessen Vorstands-Vorsitzende freute sich Pastorin Taalke von Blumröder besonders, Superintendentin Christa Olearius als Referentin begrüßen zu können. „Lippenstift und Talar – wie Frauen auf die Kanzel kamen" lautete deren Thema.

Eigentlich hatte die Stiftung der evangelisch-lutherischen Liudgerikirchengemeinde Hesel ihr Fest im Gemeindegarten feiern wollen. Das Wetter spielte aber nicht mit, so dass die Veranstaltung in die Kirche verlegt wurde.

Rück- und Ausblick zur Arbeit der Stiftung hielten Karsten Bruns als stellvertretender Vorstands-Vorsitzender des Kuratoriums und Beisitzer Torsten Harms. Aus dem Kuratorium ausgeschieden seien die Frauke Müller, Arend Dieling und durch den Wechsel seiner Pastorenstelle Vorsitzender Stefan Bischoff. Anfang dieses Jahres habe dann auch Inka Krumme als stellvertretende Vorsitzende ihre Mitarbeit beendet. Allen wurde noch einmal Dank ausgesprochen.

In der Sitzung im Januar wurde Pastorin von Blumröder zur neuen Vorsitzenden und Karsten Bruns zum Stellvertreter gewählt.  Beisitzer sind Wilma de Wall und Torsten Harms. Außerdem gehören dem Kuratorium Imke Duin, Johanne Wessels und Theda Enners an.

Angeschafft werden konnte aus Mitteln der Stiftung unter anderem ein Sandkasten für den Gemeindegarten. Das wurde im November vergangenen Jahres mit einem kleinen Lichterfest gefeiert. Viele Kinder waren dabei. Auch die Combo der Liudgerigemeinde wurde bei der Anschaffung von Mikrofonen und Equipment finanziell unterstützt. Traditionell, so hieß es weiter im Bericht des Kuratoriums, werde in jedem Jahr die Finanzierung der Diakonenstelle unterstützt. In diesem Jahr sollen noch zwei weitere Bänke für den Friedhof besorgt werden.

Insgesamt gab die Stiftung im vergangenen Jahr 5.746 Euro aus. Einnahmen gab es zum einen in Form von Zinsen auf das Stiftungskapital. 2.045 Euro wurden gutgeschrieben. Das sei angesichts des niedrigen Zinsumfeldes ein super Ergebnis, erklärten die Kuratoriums-Sprecher. Außerdem seien im vergangenen Jahr Spenden in Höhe von 1.050 Euro eingegangen. Das Stiftungskapital sei inzwischen auf 178.123 Euro angestiegen. Allein im letzten Jahr habe es Zustiftungen in Höhe von 3.375 Euro gegeben. Allen Unterstützern gelte herzlicher Dank.

Nach dem Kuratoriums-Bericht trat Superintendentin Christa Olearius ans Mikrofon. Zu ihrem Thema passte, dass Taalke von Blumröder die erste Pastorin der Heseler Gemeinde ist. Im September vergangenen Jahres wurde sie dort auch ordiniert. Vor dem Referat waren die Zuhörer aufgerufen worden, zu schätzen, in welchem Jahr erstmals eine ordinierte Pastorin in Deutschland im Amt war. Es war Elisabeth Haseloff 1959 in Lübeck. Wübbo Tammen lag mit 1958 ganz nahe an der richtigen Zahl und gewann ein Präsent.

Die Evangelisch-lutherische Kirche in Lübeck hatte zum 1. September 1958 ein Kirchengesetz verabschiedet, mit dem die Besetzung einer Planstelle mit einer Frau möglich wurde. Vorher hätten Frauen im Pfarramt arbeiten dürfen – vor allem aber deshalb, weil im Ersten und Zweiten Weltkrieg viele Pfarrer an der Front gewesen seien und fehlten, erklärte Christa Olearius.

Sie machte auch deutlich, welche Barrieren Frauen auf dem Weg zur Leitung einer Gemeinde zu überwinden hatten. So durften sie etwa nicht heiraten. Erst 1978 habe es in allen Landeskirchen eine gesetzliche Grundlage dafür gegeben, dass Frauen Pastorinnen werden und sich auch so nennen durften. Mittlerweile liege der Frauenanteil unter den 1800 Geistlichen in der hannoverschen Landeskirche bei rund einem Drittel Frauen, in den Vikariatskursen bei etwa der Hälfte.

Musikalisch umrahmten die Combo und Organist Johann Busboom (Holtland) die Feier in der Kirche. Zum Abschluss des Stiftungsfestes hatte das Kuratorium zum Bistro im Gemeindehaus eingeladen.