Kulturnacht in Leer 2022

Rund 1000 Besucher bei der Kulturnacht der Leeraner Altstadtkirchen-Gemeinden

Voll besetzte Kirchen, in denen manche Zuhörer die Musik bei einem Glas Wein genießen, Besucherströme in den schmalen Altstadtstraßen und Menschen, die fröhlich miteinander plaudern: All das war am Freitagabend wieder bei der Kulturnacht in Leer zu beobachten.

Rund 1000 Menschen freuten sich über das vielseitige Programm, das in der Lutherkirche, der Kirche St. Michael und in der Großen Kirche geboten wurde.

„Wir hatten dieses Ereignis schon vermisst“, sagte Thea Jouppien. Damit sprach sie aus, was häufig zu hören war. Es sei eine tolle Veranstaltung für Leer, meinte die Heisfelderin. Wir trafen sie bei einer Pause mit Mann und Freunden vor dem Lutherhaus. Sie war schon vom Auftakt in der Lutherkirche mit der RockabillyBand „Train 45“ begeistert.

Vor zwei Jahren hatte die beliebte ökumenische Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie ausfallen müssen, im vergangenen Jahr gab es unter dem Motto „Kark anners“ immerhin einen kleinen Ausgleich. Im Jahr 2004 hatten die Lutherkirchengemeinde, die Evangelisch-reformierte Gemeinde und die katholische Gemeinde St. Michael erstmals zur Kulturnacht eingeladen.

Anerkennung sprach Thea Jouppien auch den Ehrenamtlichen aus, die die Kulturnacht mit vorbereitet hatten. Viele standen nun hinter den Theken in den Gemeindehäusern und an den Ständen draußen, um Getränke auszuschenken. Auch die schon traditionell im Kinderschutzhaus gebackenen warmen Brezeln gab es wieder und diesmal außerdem Bratwurst vom Grill.

Nicht leicht fiel den Besuchern manchmal die Auswahl der musikalischen Angebote. Da war es gut, dass sich alle drei Kirchen auf einer Strecke von gut 200 Metern befinden und zwischendurch gewechselt werden konnte. Das Publikum geizte bei den sehr unterschiedlichen Darbietungen nicht mit Beifall. Auch mit Applaus im Stehen – etwa beim Gospelchor DaCapo Moormerland -  wurde gedankt.

Froh waren auch die Künstler, wieder auftreten zu können. „Ich bin begeistert, wieder hier zu sein, nun schon zum dritten Mal“, sagte etwa Liedermacher Christian Falk, der mit seiner Band da war. Besonderes für Ohren und Augen bot der Handglockenchor Pilsum. Ein Volltreffer war auch die „musikalische Wundertüte“ der Bigband von Uwe Heger. 

Texte und Musik verbanden Heike Kehl und Okko Herlyn sowie Maria Norda, Francien Janse-Balzer und Broder D. Balzer. Johannes Geßner, neuer Kirchenmusikdirektor des Sprengels Ostfriesland-Ems, zeigte, wie leichtfüßig und vielseitig die Orgel erklingen kann. Wegen der Dachbauarbeiten an der Reformierten Kirche musste die große Orgel eingekleidet werden, die Winfried Dahlke erklingen lassen wollte. Er erfreute stattdessen am Cembalo gemeinsam mit Hajo Wienroth, der Traversflöte spielte, mit einem musikalischen Zwiegespräch.

Nach Mitternacht zog es noch etwa 30 Gäste ins Lutherhaus. Dort erlebten sie in der Musik für Nachtschwärmer einen besonderen Genuss: Die Sopranistin Hae Min Geßner trug am Piano begleitet von ihrem Mann, Kirchenmusikdirektor Johannes Geßner, Lieder zum Thema „Traum" aus unterschiedlichen Epochen vor. Das sind nur einige Beispiele aus dem bunten Programm, für das die Zuhörer keinen Eintritt zahlen mussten.

Als Mitwirkende waren dabei: „Train 45“ (Rockabilly); Christian Falk (handgemachte Musik mit beatlastigen Momenten); Winfried Dahlke, Cembalo, und Hajo Wienroth, Traversflöte (Sonaten von J. L. Krebs und J. A. Scheibe); Handglockenchor Pilsum (von volkstümlichen Klängen bis Klassik); Heike Kehl & Okko Herlyn (musikalisch-literarische Revue); Bigband Uwe Heger  („Musikalische Wundertüte“); Gospelchor „Celebration“ Bingum (Gospel, afrikanische Lieder und Popsongs); Chor „Dacapo“ Moormerland (Gospel and more); Maria Norda, Blockflöten, Francien Janse-Balzer, Piano, und Broder D. Balzer, Lyrik („Vivaldi meets Schütz); Johannes Geßner („Die Orgel tanzt“) und Sopranistin Hae Min Geßner (Lieder zum Thema „Traum"). 

Impressionen der Kulturnacht bietet die Galerie...