Sparzwänge fordern Kirchengemeinden zu Miteinander heraus

Pressemitteilung 24. März 2022

Synode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer tagte

Bildung von Planungsbereichen beschlossen

Kurz gab Hans-Hermann Woltmann (Leer-Bingum) die Leitung der Kirchenkreissynode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer an Superintendentin Christa Olearius ab. Als wiedergewählter Vorsitzender des Gremiums führte er dann in der Lutherkirche Leer weiter durch die Sondertagung. Mit dieser wurde die drei Wochen zuvor als Videokonferenz stattgefundene Sitzung fortgesetzt, in der geheime Wahlen beantragt worden waren.

Stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreissynodenvorstands bleibt Pastor Jörg Schulze aus Borkum. Neu unter den drei Beisitzern ist Pastor Steffen von Blumröder (Stiekelkamperfehn), der an die Stelle der zurückgetretenen Wiebke Germerott (Leer) rückte. Wiedergewählt wurden Daniel Aldag (Leer) und Johannes Reinfeld (Borkum). Dieses Präsidium ist vor allem für die Vorbereitung und Leitung der Sitzungen des Kirchenkreistages zuständig. Laut Kirchenkreisordnung muss es nach drei Jahren, also der Hälfte der Amtszeit der Synode, erneut gewählt werden. Nach Ausscheiden von Volkmar Janssen aus dem Finanzausschuss und aus dem Kinder- und Jugendausschuss wurden in diese Lena Sempell (Emden) und Finja Gjaltema (Emden) nachgewählt.

Informiert wurden die Mitglieder der Synode über das Ergebnis der schriftlichen Abstimmung zum Planungsprozess 2023 bis 2028, in dem es um die Bildung von Planungsräumen im Kirchenkreis und deren künftige Ausstattung geht. Pastor Andreas Bartels als Vorsitzender des Stellenplanungsausschusses hatte schon in der Videokonferenz Erläuterungen dazu gegeben. Eingegangen werde damit auf Sparvorgaben der Landeskirche in Höhe von rund 2 Millionen Euro für den Planungszeitraum. Im Sommer sollten die Inhalte als Stellenrahmenplan beschlossen werden.

Mit der mehrheitlichen Zustimmung von 48 Synodenmitgliedern wurde die Bildung der drei Planungsbereiche Nord, West und Ost im Kirchenkreis beschlossen. Abgelehnt wurde der Antrag der Kirchengemeinden Nortmoor und Logabirum, nicht dem Planungsbereich West, sondern Ost zugeordnet zu werden: Nur elf Mitglieder stimmten dem zu.

Bis Ende 2028 sollen im Planungsbereich Nord 1,5 Pfarrstellen und in den beiden anderen Bereichen jeweils eine Pfarrstelle sowie in West und Ost jeweils eine halbe Diakonenstelle eingespart werden.

Zum Planungsbereich Nord gehören die sechs Emder Gemeinden sowie Pewsum, Woquard und Loquard; zum Bereich West die beiden Innenstadtgemeinden Leers, die beiden Logaer Gemeinden sowie Bingum, Holtgaste, Pogum, Heisfelde, Logabirum und Nortmoor; zum Planungsbereich Ost Hesel, Holtland, Jherings-/Boekzetelerfehn, Stiekelkamperfehn, Warsingsfehn und Hatshausen. Die Inselgemeinde Borkum wird keinem Planungsbereich zugeordnet. Sie erhält eine Sonderfinanzierung der Landeskirche.

„Die Umsetzung der notwendigen Pfarrstellenreduzierungen soll im Laufe des Planungszeitraums an den Nahtstellen umgesetzt werden, wo durch schon jetzt absehbare Veränderungen Gestaltungsmöglichkeiten entstehen, ohne in derzeit bestehende Stellen durch Kürzungen einzugreifen“, heißt es in den Erläuterungen des Stellenplanungsausschusses. Die Planungsbereiche hätten bei der Umsetzung Gestaltungsfreiheit. Die Gemeinden seien nun aufgefordert, sich damit zu befassen, sagte abschließend Synoden-Vorsitzender Woltmann. Wichtig sei eine gute Gottesdienstversorgung, aber auch eine Ankurbelung des Gemeindelebens in den Planungsbereichen.

Wie schon in der Videokonferenz machte auch in der Lutherkirche Superintendentin Christa Olearius auf die Kriegssituation in der Ukraine aufmerksam und appellierte daran, dass das Töten ein Ende haben müsse. Für die Opfer sowie die Helferinnen und Helfer wurde eine Schweigeminute eingelegt.