Evangelisch-lutherische Synode Emden-Leer tagte

Pressemitteilung 12. Oktober 2022

Kirchenkreis stellt sich zahlreichen Herausforderungen

Einen weiten thematischen Bogen schlug Superintendentin Christa Olearius in der jüngsten Sitzung der Kirchenkreissynode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer. Der Zukunftsprozess der Landeskirche und parallel dazu die Anstrengungen des Kirchenkreises würden auf lange Sicht die Mitglieder beschäftigen, sagte sie in ihrem Bericht in der Lutherkirche Leer. Zwei Ergebnisse stünden ihrer Ansicht nach schon fest: „Kirche muss unternehmerischer denken, weniger staatsanalog, und Verwaltungsprozesse müssen verschlankt werden“.

Noch in diesem Monat werde es einen Konvent mit dem Kirchenkreis Rhauderfehn geben, teilte die Superintendentin mit. Dort werde das hochmotivierte Zukunftsteam der Landeskirche zu Gast sein und die Pastorinnen und Pastoren in die Modalitäten des Prozesses einführen. In Form von Erkundungen, Workshops und digitalen Plattformen sollten sich Gemeinden aus unterschiedlichen Kirchenkreisen vernetzen, um gemeinsam nach Lösungen auf ähnliche Herausforderungen zu suchen und Ideen zu teilen.

Allen, die sich bereits im Zukunftsprozess engagierten, sprach Olearius Dank aus. In verschiedenen Zusammenhängen betonte sie, dass es Verkündigung, Seelsorge, Unterricht, Diakonie, Kirchenmusik und Begegnung auch zukünftig geben werde – wenn auch in anderen Strukturen und in anderen Formen. Die Pandemie habe vieles gerade im digitalen Bereich beflügelt.

Der Klimaschutz bedeute auch für den Kirchenkreis eine steigende Herausforderung, sagte Olearius. Das Kirchenamt habe bereits einen Maßnahmenkatalog erstellt, der noch vom Kirchenamtsausschuss für die Umsetzung bearbeitet werde. Außerdem sind die Mitglieder der Synode als Vertreter aus den Kirchengemeinden für den 18. Oktober zu einer Veranstaltung in der Christuskirche Leer eingeladen. „Kirche in der Energiekrise: ressourcenschonender Umgang und sichere Energieversorgung unter Berücksichtigung der geopolitischen Lage“ laute das Motto.

Intensiv ging die Superintendentin auch auf das diakonische Profil von Kirchenkreis und Kirchengemeinden ein. Vieles an diakonischen Handeln geschehe in den Kirchengemeinden im Stillen: an Pfarrhaustüren und in Form von Gesprächen oder finanziellen Unterstützungen. Flüchtlingscafés seien geöffnet worden, Ehrenamtliche hätten Zeit und Sachspenden geschenkt. Das Diakonische Werk rege unter  #wärmewinter zu Angeboten wie Wärmestuben in den Gemeindehäusern oder gemeinsamen Mahlzeiten für Bedürftige an.  

Zur diakonischen Arbeit gehörten auch die Angebote des Kindertagesstättenverbandes Emden-Leer-Rhauderfehn mit inzwischen 17 Kindertagesstätten. Das Diakonische Werk biete im Rahmen der Kirchenkreissozialarbeit in Leer und Emden Schuldnerberatung sowie allgemeine soziale Beratung, Schwangerschaftskonfliktberatung und Kurenvermittlung an. Die Bahnhofsmissionen in Emden und Leer entwickelten gerade eine sehr innovative Arbeit. Beteiligt sei der Kirchenkreis auch an Angeboten in der Jugendhilfe, im Hospizdienst, in der Migrationsarbeit, in den Diakoniestationen, in einer Reihe von Beratungsstellen und in der Leeraner Tafel. Die Zukunft des Cafés International in Leer sei zunächst bis Ende 2024 vor allem durch die Flüchtlingsmittel der Landeskirche gesichert, sagte Olearius. Über eine Fortführung werde aufgrund des hohen Bedarfs nachgedacht. Die Evangelische Familienbildungsstätte in Emden habe sich neben den Angeboten im Bildungs-, Kreativ- und Erziehungsbereich mittlerweile mit verschiedenen Projekten stark im Jugendhilfebereich aufgestellt und sei ein verlässlicher Kooperationspartner für die Stadt Emden.

Ausschuss für Partnerschaftsarbeit soll gebildet werden

Mit großer Mehrheit beschloss die Kirchenkreissynode die Bildung eines Ausschusses für Mission, Ökumene und Partnerschaftsarbeit. Pastor Sven Grundmann (Holtland) hatte zuvor die Bedeutung erläutert. Der Kirchenkreis könne sich damit als Teil der weltweiten Kirche Jesu Christi zu erkennen geben. Konkret solle dieses Anliegen zunächst in Bezug auf die Gossner-Kirche in Assam (Indien) werden. Denn von November 2021 bis zum September 2022 habe ein junger Theologe aus der Gossner Kirche in der Paulus-Kindertagesstätte in Emden gearbeitet. Begleitet worden sei er während seines Freiwilligendienstes durch Pastor i.R. Michael Schaper, das Kita-Team, die Kirchengemeinde, die Indien AG der Berufsbildenden Schulen in Emden und die Fründ`n der Gossner Mission.

Die schon seit Jahren bestehenden Kontakte nach Omsk (Sibirien) ruhten zurzeit zwar, sagte Grundmann . Es sei aber wichtig, den Menschen dort zu zeigen, „Wir sind für euch da“.