Evenburg-Gottesdienst 2022

Freiluftgottesdienst an Christi Himmelfahrt in Loga

Große Freude herrschte bei den rund 400 Besuchern darüber, dass der traditionelle Freiluftgottesdienst an Christi Himmelfahrt vor der Evenburg in Loga wieder stattfinden konnte. Evangelisch-lutherische und evangelisch-reformierte Gemeinden aus Leer und Umgebung feiern ihn jeweils gemeinsam. Viele fröhliche Töne, aber auch nachdenkliche Worte in der Predigt der reformierten Kirchenpräsidentin Dr. Susanne Bei der Wieden waren zu hören.

Ingo Brookmann, Präses des Synodalverbands Südliches Ostfriesland und Pastor der reformierten Gemeinde Loga, hatte die Mitwirkenden und Teilnehmer vor der herrlichen Kulisse von Schloss und Park begrüßt. Besonderen Dank dafür, dass es wieder gelungen sei, einen gemeinsamen Posaunenchor und einen gemeinsamen Kirchenchor für diesen Anlass zusammenzustellen, sprach er Jürgen Dannen, Silke Greiber und Christa Pollmann-Busch aus.

Ein ungewöhnlicher Text aus dem Alten Testament bildete die Grundlage der Predigt. Im Buch des Propheten Daniel (Kapitel 7, 1-13) werden Furcht einflößende Tiere und brutale Szenen beschrieben. Hinter den schlimmen Bildern stehe ein hochpolitischer Text, erklärte Dr. Susanne Bei der Wieden. Gewaltherrschaften habe es zu allen Zeiten gegeben. Aber die Macht des Bösen sei begrenzt. Das bedeute kein „billiges Alles-wird-gut“. Auf den Krieg in der Ukraine bezogen heiße das auch nicht etwa platt übersetzt: „Am Ende verliert Putin den Krieg“, sagte die Kirchenpräsidentin. Doch Himmelfahrt bedeute für Christinnen und Christen, dass sie den Faden der Liebe und der Hoffnung suchten und auf Gott vertrauten.

Es sei nicht so einfach, darüber zu urteilen, wer böse sei und wer nicht, mahnte Bei der Wieden. Sie rief dazu auf, über eigene Anteile nachzudenken. Als Beispiel nannte sie die Auswirkungen des westlichen Lebensstils für Menschen, die unter den Folgen des Klimawandels ihren Lebensraum verlören.

Eingesammelt wurde im Gottesdienst eine Kollekte in Höhe von 1197.54, die je zur Hälfte der Leeraner Tafel und dem „Frühstück für jedermann“ zugute kommt. Mit Beifall dankten die Besucher zum Schluss allen Mitwirkenden und jenen, die die ökumenische Veranstaltung  vorbereitet hatten.