Oberlandeskirchenrätin Dr. Nicola Wendebourg (Hannover) hielt die Predigt
„Wie schön, dass wir uns nach zweijähriger Pause wiedersehen!“ So begrüßte Steffen von Blumröder, Pastor der Sankt-Nikolai-Kirchengemeinde Stiekelkamperfehn, die etwa 250 Besucherinnen und Besucher des Waldgottesdienstes am Gut Stikelkamp in Hesel-Neukamperfehn. Die Predigt hielt Oberlandeskirchenrätin Dr. Nicola Wendebourg vom Landeskirchenamt in Hannover. Von vielen Seiten wurde ihr später dafür Anerkennung ausgesprochen.
Zu Beginn des Gottesdienstes unter freiem Himmel regnete es etwas, ließ dann aber nach. „Endlich wieder Waldgottesdienst“, hätten viele Menschen gesagt, berichtete Pastor von Blumröder. Elf Gemeinden aus den evangelisch-lutherischen Kirchenkreisen Emden-Leer und Aurich waren beteiligt. Den musikalischen Rahmen gestalteten die Posaunenchöre aus der Region unter der Leitung von Landesposaunenwart Hayo Bunger. Sie spielten auch ein vertontes Gebet für die Ukraine.
Mit dem Psalmvers „In deinem Lichte sehen wir das Licht“ war der Gottesdienst überschrieben. Passend dazu sprach die Oberlandeskirchenrätin, die Leiterin der Personalabteilung im Landeskirchenamt ist, anschaulich über das Sehen. So manche Zuhörer entdeckten eigene Parallelen in der Beschreibung von „Betriebsblindheit“ und täglichem „Hamsterrad“. Von Blinden lasse sich lernen, die Welt auf andere Weise zu sehen. Auch Gedankenreisen könnten das „Hamsterrad“ zum Stehen bringen, erklärte Dr. Wendebourg. Entscheidend könne schließlich sein, mit den Augen Gottes zu sehen. Martin Luther habe beschrieben, wie sich Menschen unter den Augen Gottes wandelten, weil sie von ihm geliebt würden. „Denn Gott liebt die Sünder nicht, weil sie schön sind, sondern die Sünder werden schön, weil sie geliebt sind“, habe er gesagt.