Weltgebetstag 2021 Heisfelde

08. Mai 2021

Weltgebetstags-Gottesdienst musste nicht ausfallen

Feier in der Pauluskirche Heisfelde nachgeholt / Lutherische und reformierte Gemeinde luden ein

Zwei Monate nach dem eigentlichen Termin wurde in der Pauluskirche Leer-Heisfelde der Weltgebetstag gefeiert. Wie auch in den anderen Jahren hatte ein gemeinsames Vorbereitungsteam der evangelisch-lutherischen und der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Heisfelde zu dem Gottesdienst eingeladen. Ihm war es wichtig, ihn wegen der Corona-Pandemie nicht ausfallen, aber unter Einhaltung der gültigen Regeln stattfinden zu lassen.

Susanne Kretzschmar, Diakonin im Ruhestand, begrüßte im Namen beider Gemeinden die Besucherinnen und Besucher. In diesem Jahr ist der Weltgebetstag von Frauen aus Vanuatu, einem kleinen Inselstaat im Südpazifik, vorbereitet worden. „Worauf bauen wir?“, lautete das Motto, in dessen Mittelpunkt der Bibeltext aus dem Matthäus-Evangelium (7, 24-27) stand.
Kretzschmar und weitere Frauen vermittelten Informationen über das Südseeparadies Vanuatu, seine Geschichte, seine Menschen und ihren Glauben. Es sei ein Land der Gegensätze. Die wunderschöne Natur dort sei in  besonderem Maße von Naturkatastrophen – Vulkanismus, Erdbeben und Zyklonen – und den Folgen des Klimawandels bedroht. Es gebe nur zwei Städte in Vanuatu, hieß es. Dort sei auch modernes Leben vorhanden. Andererseits fühle man sich in manchen Dörfern in die Steinzeit hinein versetzt.

Weltweit vorbildlich sei Vanuatu mit seinem besonders scharfen Plastikverbot. Das Land habe damit zu kämpfen, dass von überall her im Meer Plastikmüll schwimme.
Lächeln sei für die Menschen in dem Inselstaat eine Lebenseinstellung. Aber für Frauen bildeten Benachteiligungen und Gewalt gegen sie große Probleme.

ach der Unabhängigkeit von der französisch-britischen Kolonialherrschaft wurde 1980 die Republik Vanuatu gegründet. Der christliche Glaube habe für die Menschen Befreiendes gebracht, aber auch Strukturen zerstört, sagte Susanne Kretzschmar.

„Steht das Haus unseres Lebens auf sicherem Grund oder ist es nur auf Sand gebaut?“ Diese Frage zog sich durch den Gottesdienst. Sinnbildlich dafür erhielten die Besucherinnen und Besucher zum Abschied Steine mit aufgeklebten Häuschen. Außerdem bekamen sie Tütchen mit Samen für bienenfreundliche Pflanzen als ein Zeichen der Verbundenheit mit den Frauen in Vanuatu.

Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen in der Bewegung des Weltgebetstags. Gemeinsam informieren, beten und handeln sie dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Mit Kollekten und Spenden unterstützt das Weltgebetstagskomitee Frauen- und Mädchenprojekte in vielen Ländern. Darauf machte verbunden mit einem Appell Susanne Kretzschmar aufmerksam. Sie dankte allen Mitwirkenden des Gottesdienstes, darunter besonders Christa Pollmann-Busch für die musikalische Leitung und Küsterin Anne Erchinger für die Logistik. Sängerinnen und Sänger sowie eine Trommelgruppe aus den Gemeinden hatten für einen munteren musikalischen Rahmen gesorgt.