Projekt Stadtpastor für Leer

05. Juli 2021

Pfarrer aus Potsdam möchte Stadtpastor in Leer werden

Ralph Dieter Knöfler leitet am 11. Juli den Gottesdienst in der Lutherkirche
und steht anschließend zur Wahl / Beeindruckt von besonderem Projekt

Pfarrer Ralph Dieter Knöfler aus Potsdam wird sich am Sonntag, 11. Juli, in der Lutherkirche Leer der Wahl zum Stadtpastor stellen. Er leitet den um 15 Uhr beginnenden Gottesdienst und hält darin die Aufstellungspredigt. Anschließend haben die Wahlberechtigten der Gemeinde bis 17 Uhr die Gelegenheit, ihre Stimmen abzugeben.

Mit der Einrichtung der Stelle einer Stadtpastorin bzw. eines Stadtpastors zum 1. Oktober hatte sich die Lutherkirche vorgenommen, neue Wege zu gehen. Das geschieht in Kooperation mit den Nachbargemeinden Friedenskirche Loga, Petruskirche Loga, Pauluskirche Heisfelde und Matthäikirche Bingum. Neue Impulse für kirchliches Leben in der gesamten Stadt verbinden Pastor Christoph Herbold und Karl Fleßner als Vorsitzender des Kirchenvorstands damit.

Zwei Bewerber hatte der Kirchenvorstand ausgewählt, von denen einer kurzfristig abgesagt habe, erklärte Herbold. So sei der Wahltag nach vorne gerückt.

Begeisterung für das Projekt spricht aus den Zeilen von Pfarrer Knöfler in dessen Vorstellungstext: „Da will ich mitmachen mit allem, was ich kann“, schreibt er. Als Pfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen ist er freigestellt für den Dienst als Schulpfarrer an verschiedenen Schulen einer großen Diakonischen Stiftung in Brandenburg im Berliner Umland. „62 Jahre, im Herzen jung geblieben – an Erfahrungen reich geworden auf meinem Lebensweg vom Ruhrgebiet über Rheine, Münster bis Potsdam“, erklärt er. Dazu gehörten Gemeindepfarramt und Funktionspfarramt, Kirche und Diakonie, Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Behinderten und alten Menschen, Bildung und Religionspädagogik, Seelsorge, Beratung und Spiritualität, kreative Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen, Projekte und Stadt(teil)arbeit.

„Neues ausprobieren, meine eigenen Gaben, Farben, Fähigkeiten einbringen. Das ist die eine Seite. Die andere – gut lutherisch: Freiheit in der Rückbindung ans Evangelium. Freiheit in der Zusammenarbeit mit allen am Projekt Beteiligten“, beschreibt der Bewerber sein Engagement. Er wolle ein Pastor für die Stadt und ihre Menschen sein, ob alt, ob jung – auch für die, die mit „Kirche“ eher wenig Berührungspunkte haben.

Die Stelle wird vom landeskirchlichen Fonds Missionarische Chancen (FMC) anteilig mit Sach- und Personalkosten in Höhe von 116.750 Euro gefördert. Den Grundstein legte der Kirchenvorstand (KV) vor über einem Jahr: Der Kreis „Freundinnen und Freunde der Lutherkirche Leer“ entstand. Menschen unterstützen diesen, indem sie sich verpflichten, für den Projektzeitraum von fünf Jahren monatlich eine feste Summe zu zahlen. Außerdem sagte der Kirchenkreis 34.000 Euro für das Gesamtprojekt aus dem Mitarbeiterfonds zu.

Am Wahltag wird in der Zeit von 16 bis 17 Uhr eine Wahlurne in der Lutherkirche aufgestellt. Zur Teilnahme an der Wahl ist jedes Mitglied der Kirchengemeinde berechtigt, das am Wahltag das Recht zur Teilnahme an einer Wahl zum Kirchenvorstand besitzt. Die Wählerliste der Wahlberechtigten wird zur Einsichtnahme in der Zeit vom 30. Juni 2021 bis zum 7. Juli 2021 im Gemeindebüro für jedermann zugänglich ausgelegt.