Projekt Stadtpastor*in für Leer

23. April 2021

Neue Impulse durch das Projekt „Stadtpastor*in“ in Leer

Förderung durch landeskirchlichen Fonds Missionarische Chancen /
Aus der Besetzung einer ursprünglich halben Pfarrstelle wird eine volle möglich

kkl Leer. Neue Wege will die Lutherkirchengemeinde Leer beschreiten, indem sie die Stelle einer Stadtpastorin bzw. eines Stadtpastors einrichtet. Das geschieht in Kooperation mit den Nachbargemeinden Friedenskirche Loga, Petruskirche Loga, Pauluskirche Heisfelde und Matthäikirche Bingum. Darüber informierten in einem Gespräch Pastor Christoph Herbold und Karl Fleßner als Vorsitzender des Kirchenvorstands.

Deutschlandweit ist die Stelle ausgeschrieben worden. Die Bewerbungen gingen an das Landeskirchenamt. Von denen kann der Kirchenvorstand der Lutherkirche zwei für die Gemeindewahl auswählen. Mit Aufstellungspredigten werden sich in Gottesdiensten am 11. und 18. Juli die Kandidaten oder Kandidatinnen der Gemeinde vorstellen, die eine Woche später die Wahl trifft. Am 1. Oktober soll das Projekt starten.
Eine frohe Botschaft hatte es für die Lutherkirchengemeinde schon Ende des vergangenen Jahres gegeben: Die geplante Stelle wird vom landeskirchlichen Fonds Missionarische Chancen (FMC) anteilig mit Sach- und Personalkosten in Höhe von 116.750 Euro gefördert. Den Grundstein habe der Kirchenvorstand (KV) vor einem Jahr gelegt, erklärten die Verantwortlichen. Als Pastorin Brigitte Pahlke die Gemeinde verließ, sei klar gewesen, dass deren halbe Stelle kaum neu zu besetzen sei. Deshalb sollte daraus eine zweite volle Pfarrstelle neben der von Pastor Herbold werden.

Eine Projektgruppe wurde ins Leben gerufen. Der Kreis „Freundinnen und Freunde der Lutherkirche Leer“ entstand. Menschen unterstützen diesen, indem sie sich verpflichten, für den Projektzeitraum monatlich eine feste Summe zu zahlen. Außerdem sagte der Kirchenkreis 34.000 Euro für das Gesamtprojekt aus dem Mitarbeiterfonds zu. Die Finanzierung sei somit einschließlich der halben im Stellenrahmenplan verankerten Gemeindepfarrstelle an der Lutherkirche gesichert, betonten die Sprecher.

„Wir erhoffen uns neue Impulse für kirchliches Leben in der gesamten Stadt“, sagte Karl Fleßner. Gestaltungsfreiheit sei ein maßgebliches Kriterium. Der Kollege oder die Kollegin könne in die Stadt ausstrahlende Projekte initiieren und prägen. Ein Beispiel dafür sei die Veranstaltungsreihe „Passionspunkte – Abend-andachten an wunden Punkten der Stadt Leer“, die 2019 viele Menschen beeindruckt habe. „Niemandem wird etwas weggenommen, Neues entsteht“, erklärte Herbold zum Aufgabenbereich. Die Arbeit in den fünf beteiligten Gemeinden werde ergänzt, es entstehe keine Konkurrenz. „Was jemand gut kann, wird er einbringen und Segenshaftes entwickeln“, ist der Pastor überzeugt.

Der Stadtpastor oder die Stadtpastorin gehöre dem KV der Lutherkirche, dem Konvent und der Kirchenkreiskonferenz Emden-Leer mit allen Rechten und Pflichten an, hieß es. Er oder sie stehe nicht allein, ein begleitendes Netzwerk werde gegründet. Neu an dieser Stelle sei, systematisch die „blinden Flecken“ und die ganze Stadt in den Blick zu nehmen. Auch das ökumenische Miteinander solle gestärkt werden.

Für alle Unterstützung – und aktuell auch die der Landeskirche mit ihrem Fonds – seien die Beteiligten sehr dankbar, betonten Fleßner und Herbold. Unter https://stadtpastorin.wir-e.de gibt es nähere Informationen.

„Ich freue mich sehr für die Gemeinde und damit auch für den Kirchenkreis“, kommentierte Superintendentin Christa Olearius das Zustandekommen des Projektes.