Evangelisch-lutherische Synode Emden-Leer

25. März 2021

Kirchenkreis will ideenreich die Zukunft gestalten

Evangelisch-lutherische Synode Emden-Leer tagte erstmals als Video-Konferenz / Etat 2021/2022 beschlossen

Ein Zwischenbericht zum Zukunftsprozess, die finanzielle Situation in den kommenden Jahren und die Verabschiedung des Doppel-Haushaltsplans für 2021 und 2022 standen bei der Tagung der Kirchenkreissynode (KKS) des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer am Montagabend im Mittelpunkt. Erstmals fand diese als Video-Konferenz statt. KKS-Vorsitzender Hans-Hermann Woltmann und Superintendentin Christa Olearius dankten zum Schluss den an der Vorbereitung Beteiligten für das Gelingen dieser Sitzungsform. 59 Frauen und Männer nahmen teil.

„Wir gestalten Zukunft und gleichzeitig wird die Zukunft uns als Kirche gestalten“, sagte die Superintendentin in ihrem Zwischenbericht zum Zukunftsprozess des Kirchenkreises. Konzepte dafür zu entwickeln habe Ähnlichkeit mit dem Segeln. Die Besatzung müsse immer wieder neu justieren. Das große Ziel heiße „gemeinsam Kirche im Kirchenkreis Emden-Leer sein“ – und das in vielfältiger Ausprägung und nahe bei den Menschen: auf dem Land, in der Stadt, in den Einrichtungen des Kirchenkreises und den Kirchengemeinden.

Den Kurs aufgenommen, so Olearius, habe die von der Kirchenkreissynode eingesetzte Steuerungsgruppe, die von zwei erfahrenen Gemeindeberatern begleitet werde. Ziel sei ein größtmögliches Beteiligungsverfahren. Von vier geplanten Workshops hätten zwei bereits digital stattgefunden. Zwei weitere soll es nach Ostern geben. Die Themen lauten „Was macht Kirche attraktiv?“ (Angebot  für interessierte Gemeindemitglieder) und „Welche Formen der Zusammenarbeit gibt es?“ (für Kirchenvorstandsmitglieder).

Stürmen, Schräglagen und Flauten müsse sich auch der Kirchenkreis in der Zukunft stellen, erklärte die Superintendentin. Diese könnten etwa in schwer zu besetzenden Pfarrstellen, stärker abnehmenden Mitgliedszahlen und Finanzen, höheren Sanierungskosten von Gebäuden und in Auswirkungen der Corona-Pandemie bestehen.

In einem Segelschiff gingen Menschen aber auch unter Deck. Dort lägen Potenziale – wie in einer Speisekammer. „Wir haben mit Ihnen und Euch und vielen anderen zahlreiche Engagierte, denen die Gestaltung von Kirche ein Herzensanliegen ist“, wandte sich die Rednerin an die Mitglieder. Es gebe Rücklagen, Ideen und Innovationskraft. „Wir müssen auch mal etwas wagen“, betonte Christa Olearius. Wirkliche Veränderung in Strukturen werde geschehen, wenn jemand von Bord gehe – also nicht über Bord. Übergänge, sogenannte Korridore, müssten geschaffen und Haupt- und Nebenamtliche motiviert werden.

Haushaltsplan 2021/22

Einstimmig beschloss das Kirchenparlament den Haushaltsplan für die Jahre 2021 und 2022. Er enthält für das Haushaltsjahr 2021 ordentliche Erträge in Höhe von 9.832.440 Euro und ordentliche Aufwendungen in Höhe von 9.909.720 Euro. Im Haushaltsjahr 2022 stehen ordentlichen Erträgen von 9.773.640 Euro ordentliche Aufwendungen von 9.927.990 Euro gegenüber. Die Finanzerträge 2021 werden auf 92.700 Euro und 2022 auf 84.700 Euro festgestellt. Der Etat stehe „auf einem soliden Fundament“, betonte Martina Welling, die für den Finanzausschuss Erläuterungen zu dem rund 200 Seiten umfassenden Werk gab.

Die Vorsitzende des Finanzausschusses hatte zuvor einen Blick auf den Planungszeitraum 2023 bis 2028 vermittelt. Die Zuweisungen der Landeskirche bedeuteten in den ersten beiden Jahren Mehreinnahmen, kippten dann aber ins Negative. Insgesamt gesehen bedeuteten sie für den Kirchenkreis eine Einsparvorgabe von 2,1 Millionen Euro. Kürzungen im Personalbereich seien daher unumgänglich. Der Finanz- und Stellenplanungsausschuss werde sich damit intensiv beschäftigen.

Neuer Standort für Kreisjugenddienst

Vorgesehen ist ein neuer Standort für den Kreisjugenddienst (KKJD). Informationen dazu gaben Superintendentin Olearius und für den Jugendausschuss Pastorin Imke Metz. Der KKJD nutzt derzeit Räume in der Friedenskirche Loga, der Johanneskirche Emden und eine Garage in Leer. Aus verschiedenen Gründen – wie Anmeldung von Eigenbedarf und auslaufender Mietvertrag – sei als neuer Sitz das ehemalige Pfarrhaus der Petruskirche Loga am Verbindungsweg ins Auge gefasst worden. Es biete viele Möglichkeiten, erklärte Imke Metz. Vergleichbares habe man in Emden nicht gefunden. Derzeit liefen Gespräche mit der Petrus-Kirchengemeinde, ergänzte Christa Olearius.