Kulturnacht der Kirchen als "Kark anners"

Pressemitteilung 19. Juli 2021

Auch „Kark anners“ kam beim Publikum an

Altstadtkirchen boten als Ausgleich zur großen Kulturnacht ein kleines Programm

Die sonst eng besetzten Reihen in den Gotteshäusern gab es nicht, auch nicht den Bummel zwischen den Kirchen oder den Plausch bei frischen Brezeln und einem Glas Wein: Zu sehen waren am Freitag in Leer dennoch recht viele gut gelaunte Menschen, die das Programm der Altstadtkirchen unter dem Motto „Kark anners“ genossen. Es bot einen kleinen Ausgleich für die  Kulturnacht im großen Rahmen, zu der seit 2004 die Luthergemeinde, die Reformierte Gemeinde und die katholische Gemeinde St. Michael gemeinsam einladen.

Dass es nun überhaupt wieder eine Veranstaltung mit Künstlern und Publikum gebe, sei schon etwas Besonderes, sagte Kirchenvorstandsvorsitzender Karl Fleßner bei der Begrüßung in der Lutherkirche. Ihm war es ein besonderes Anliegen, dass die Kulturnacht, die schon im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, bei den Bürgern nicht in Vergessenheit geriet.

Dankbar, wieder eine Lesung Auge in Auge mit Zuhörern halten zu dürfen, war Sylvie Gühmann. Sie stellte in der Lutherkirche Ausschnitte aus ihrem ersten Buch, dem „Fettnäpfchenführer Ostfriesland“ vor und sorgte mit ihren Anekdoten manches Mal für ein Schmunzeln. Die in Leer geborene junge Frau hatte nach dem Abitur bei der Zeitungsgruppe Ostfriesland ein Volontariat absolviert. Dabei sei sie viel herumgekommen und habe auch innerhalb Ostfrieslands Unterschiede kennengelernt, erzählte sie.

In der Kirche St. Michael bot Heiko Ahrend unter dem Motto „Fernweh und Gitarrensound“ ein gemischtes Programm. Das war bei den Anmeldungen schnell ausgebucht. Von dem Leeraner Singer-Songwriter und Instrumentalisten war eine Auswahl zu hören, die von eigenen Liedern und Evergreens bis hin zu deutschen Schlagern der 1930er bis 1970er Jahre reichte. „Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt’“, ein eigenes Lied, in dem er Eindrücke aus Ostfriesland besingt, aber auch „Go, Johnny go“ von Chuck Berry etwa erhielten viel Applaus.

Langen Beifall gab es auch in der Großen Kirche. Dort präsentierten Hajo Wienroth (Traversflöte), Marie Wienroth (Violine) und Landeskirchenmusikdirektor Winfried Dahlke (Cembalo) „Kostbarkeiten der Kammermusik“ von Johann Ludwig Krebs (1713 bis 1780). Auf dem Programm standen die Trios I und VI für Traverversflöte, Violine und Cembalo sowie die Kammersonaten II und III für Traversflöte und obligates Cembalo.

Zu jenen, die froh waren, wieder ein Kulturprogramm direkt erleben zu können, gehörte Sylvia Manewald. Sie war Zuhörerin bei Heiko Ahrend. „Das war schön“, erzählte sie. Wegen der gebotenen Abstände hätten die Reaktionen des Publikums disziplinierter als sonst gewirkt. Aber die Darbietungen seien gut angekommen.

Für das nächste Jahr hoffen die beteiligten Gemeinden, am letzten Freitag vor den Sommerferien wieder eine Kulturnacht in großem Stil anbieten zu können.