Herbstakademie widmet sich den „Kriegsenkeln“

Pressemitteilung 23. Oktober 2021

Veranstaltungsreihe der Lutherkirchengemeinde Leer

Eröffnung am 15. November mit Lesung von Sabine Bode

Zur Herbstakademie 2021 lädt die Evangelisch-lutherische Lutherkirchengemeinde Leer in Kooperation mit der Stiftung Lutherkirche Leer, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Leer (ACKL) und dem Verein „Kriegsenkel“ ein. In der hochkarätig besetzten Reihe geht es 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs um die Auseinandersetzung mit dem familiären und persönlichen Erbe der Kriegs- und Nachkriegszeit. Den Anfang macht am Montag, 15. November, Sabine Bode, die ab 19 Uhr aus ihrem Buch „Kriegsenkel“ liest.

Der Film „Der Krieg in mir“ von Filmemacher Sebastian Heinzel ist am Mittwoch, 17. November, ab 19 Uhr zu sehen.

Ein Vortrag von Michael Schneider (Hamburg), 1. Vorsitzender des Kriegsenkel e.V., steht am Donnerstag, 25. November, ab 19 Uhr auf dem Programm. „Kriegskinder und Kriegsenkel – zwei, die es schwer miteinander haben“ lautet das Thema.

Die Veranstaltungen finden in der Lutherkirche statt. Anmeldungen sind online unter https://anmeldung.e-msz.de/node/2657 möglich. Es werden jeweils Listen ausliegen, auf denen Interessierte ihre Kontaktdaten hinterlassen können.

Für Anfang 2022 – noch ohne konkreten Termin – ist ein Seminar zum Thema „Kriegsenkel – Annäherung an das Thema einer Generation“ mit Sven Rohde geplant. Er arbeitet als Coach und Autor in Hamburg und ist 2. Vorsitzender des Vereins „Kriegsenkel“.

Von Rohde gibt es auch nähere Informationen zum Thema der Herbstakademie. Er zitiert den Anfang des Buches „Kriegsenkel“ von Sabine Bode: „Als Friedenskinder sind sie in den Zeiten des Wohlstandes aufgewachsen. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Oder doch? Die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen hat mehr Fragen als Antworten: Wieso haben viele das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer man ist und wohin man will? Wo liegen die Ursachen für diese diffuse Angst vor der Zukunft? Weshalb bleiben so viele von ihnen kinderlos? Noch ist es für sie ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben.“

Das Buch sei 2009 erschienen – und erlebe gerade seine 28. Auflage, schreibt Rohde. Der Gedanke, die Verunsicherung ihrer Generation könne von ihren Eltern stammen, sei immer mehr Angehörigen dieser Generation nicht mehr neu. Dafür spreche nicht nur der enorme Erfolg des Buches. Dafür sprächen auch volle Seminare des Vereins „Kriegsenkel“ sowie eine wachsende Zahl von Büchern, Filmen und Medienbeiträgen zum Thema. Nach einer längeren Anlaufzeit sei es in der Mitte der Gesellschaft angekommen.