Ein „brutales Jahr“ mit Online-Kursen abgemildert
Evangelische Familien-Bildungsstätte stellte ihr neues Programm vor
Ein „brutales Jahr“ mit Online-Kursen abgemildert
Evangelische Familien-Bildungsstätte stellte ihr neues Programm vor
kkl Emden. Zwei neue Gesichter gebe es vorzustellen, sagte Carsten Bergstedt zu Beginn des Pressegesprächs. Damit meinte der Leiter der Evangelischen Familien-Bildungsstätte (FaBi) Emden zum einen seine neue Stellvertreterin Bianka Ledermann und zum anderen das neue Programmheft mit Mitarbeiterin Kaarina Siekmann auf dem Titelbild. Träger der Einrichtung ist der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Emden-Leer.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sei die FaBi froh, wieder ein Programm zustande gebracht zu haben. Das vergangene Jahr sei „brutal“ gewesen, erklärte Bergstedt. Das hätten beispielsweise die Honorarkräfte extrem gespürt, deren Kurse nicht stattfinden konnten. Bedauerlich sei die Situation ebenfalls für viele Familien gewesen, die sonst gerne etwa Kurse zur Geburtsvorbereitung oder für Eltern mit Babys besucht hätten.
„Positiv war aber, dass wir Online-Angebote starten konnten“, betonte der FaBi-Leiter. Das Live-Cooking zum Beispiel sei „supergut“ angenommen worden. Gerade in dieser Zeit komme es der Einrichtung zugute, dass sie mit E-Learning und Social-Media in der Familienbildung vorn liege.
Wie Bergstedt steht auch Bianka Ledermann digitalen Angeboten aufgeschlossen und kenntnisreich gegenüber. „Der direkte Kontakt zu den Menschen bleibt dennoch in der Arbeit mit Familien das Wichtigste“, sagen beide. Und da bei vielen Interessierten nach wie vor die gedruckte Form des FaBi-Programms beliebt sei, habe man sich auch wieder für eine Print-Ausgabe entschieden. Manche der dort angegebenen Kurse müssten corona-bedingt verschoben werden. Da sei es dann gut, sich im Internet (www.efb-emden-leer.de) aktuell zu informieren.
Ein besonderes Pilotprojekt in Niedersachsen kann sich die Emder Einrichtung mit ihrer Konzeptentwicklung für digitales Coaching auf die Fahne schreiben: Dabei werden die Leitungskräfte von Kindertagesstätten begleitet. Angeboten wird diese Fortbildung in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe). Es habe sich gezeigt, dass sich auch Kita-Fachkräfte verstärkt im digitalen Raum bewegen müssten, sagte Ledermann.
Insgesamt sollen digitale Angebote der FaBi ausgebaut werden. Eltern und Kinder könnten etwa von einem Lern-Management-System profitieren. Wichtig, so Carsten Bergstedt, sei nicht nur die technische Seite, sondern das Füllen mit guten Inhalten. Diese passend aufzubereiten sehe die Einrichtung für sich als Herausforderung.
„Wir müssen uns neu erfinden“, sagte Bergstedt vor dem Hintergrund geänderter Strukturen in der Familienbildung. Der Ausbau von Kindertagesstätten zum Beispiel bedeute, dass weniger Spielkreise nachgefragt würden. Bewährtes werde beibehalten, Neues angestoßen. So seien beispielsweise Videos für Yoga-Kurse gedreht worden. Eine Premiere bedeuteten Bildungsurlaubs-Angebote für Familien.
Im März oder April, so hoffen die Verantwortlichen, könne wieder unter Hygienebedingungen mit Kursen vor Ort gestartet werden. Die jetzige Pause wird genutzt, die Räume am Stadtgarten zu renovieren.