Für die letzten Dienstjahre zurück zu den Wurzeln

Pressemitteilung 02. Mai 2020

Gebürtige Ostfriesin Anna Riese ist jetzt Pastorin in der Jacobi-Kirchengemeinde Warsingsfehn

kkl Warsingsfehn.  „Es ist ein Zurückkommen in heimatliche Gefilde“, sagt Anna Riese. Seit Beginn dieses Monats versieht sie ihren Dienst als neue Pastorin des Pfarrbezirks I (Ost) der evangelisch-lutherischen Jacobi-Kirchengemeinde Warsingsfehn. Hier war sie schon 1991/92 als Kandidatin des Predigtamtes mit Pastor Joachim Janssen tätig.

Die 60-Jährige freut sich, wieder in Ostfriesland zu sein und ist dankbar für den herzlichen Empfang. Die Corona-Krise habe es aber nicht zugelassen, dass der Weg des Ankommens sich so gestaltete, wie das sonst gewesen wäre. So steht auch noch hinter dem für den 27. September um 15 Uhr vorgesehenen Festgottesdienst zu ihrer Einführung ein kleines Fragezeichen.
Wo nur irgend möglich, bringe sie sich Stück für Stück in die Gemeindearbeit ein, erzählt sie. Gute Kontakte habe sie bereits zu Pastor Cord Eichholz-Schinner. Er ist für den Pfarrbezirk II (West) und die Kirchengemeinde Hatshausen/Ayenwolde, mit der eine pfarramtliche Verbindung besteht, zuständig. Auch mit Diakonin Marietta Meffert hat die neue Seelsorgerin sich schon ausgetauscht.

Aufgewachsen ist Anna Riese in Riepe. Plattdeutsch zu sprechen hat sie in den 15 Jahren, in denen sie außerhalb Ostfrieslands gelebt und gearbeitet hat, natürlich nicht verlernt. So sind auch plattdeutsche Gottesdienste mit ihr denkbar. Ihre erste Pfarrstelle hatte sie in Münkeboe-Moorhusen (Kirchenkreis Aurich). Nach 14 Jahren ging es von dort nach Lilienthal bei Bremen und vor fünf Jahren nach Papenburg in die Erlösergemeinde. Ihr aus Emden stammender Mann Manfred Gaedtke – mittlerweile pensionierter Finanzbeamter – ist immer mit ihr umgezogen. 

In verschiedenen Arbeitsfeldern, darunter auch in der Krankenhausseelsorge und in der diakonischen Behindertenhilfe, sammelte die Pastorin Erfahrungen. Ein spezieller Zwischenstopp war für sie nach 25 Dienstjahren das Semester in einem Kontaktstudium an der Universität Greifswald, ein Angebot der Landeskirche für Pfarrerinnen und Pfarrer. „Da gab es viel Input. Es eröffnete sich ein Blickwinkel dafür, Kirche anders zu sehen und neu denken“, erzählt sie darüber.
Ein offenes Ohr hat Anna Riese nicht nur für die Menschen in ihrer jeweiligen Gemeinde gezeigt. So war sie in Papenburg auch Vorsitzende des Ökumenischen Arbeitskreises. Dazu passt auch das Anliegen, sich zu öffnen und in doppeltem Sinne unterwegs zu sein, wie es beim Pilgern geschieht. Die Pastorin hat schon Fahrrad-Pilgertouren angeboten, die auf große Resonanz stießen. „Dabei lässt sich Gottes Schöpfung ganz besonders wahrnehmen“, betont sie.

Erfahrungen hat die Ostfriesin auch mit neuen Modellen des Konfirmandenunterrichts gesammelt. So wurde in Papenburg mit ihr der „KU 3“ eingeführt, bei dem Kinder in der dritten Klasse beginnen und den Hauptkonfirmandenunterricht im Jahr vor der Konfirmation absolvieren.
Anna Riese freut sich auf die weitere Arbeit mit den haupt- und ehrenamtlich Tätigen in Warsingsfehn, von denen sie manche schon kennengelernt hat. Beflügelt habe sie bereits das Miteinander beim Tee nach ihrem Vorstellungsgottesdienst am 16. Februar. „Es ist ein guter Ort hier“, da ist sie sich sicher. Es gibt sogar eine historische Familien-Vorgeschichte: Ihr Urgroßvater Godlib Riese war, bevor er Pastor wurde, 1892 Hilfsprediger in Warsingsfehn. Beim Umzug stieß seine Urenkelin auf die Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde mit einem Foto, das ihn mit seiner Frau Marie zeigt. Genau dieses Bild hat sie groß im Original von ihrem Vater geschenkt bekommen.

Fit hält sich die 60-Jährige unter anderem mit Nordic Walking und Fahrradfahren. Mit ihrem Mann ist sie gerne im Wohnmobil unterwegs. Sie hatten schon eines vor knapp 30 Jahren, als das noch etwas Besonderes war. Damals wohnten sie im Warsingsfehntjer Rajenweg. „Aus der Perspektive des Weggehens ist eine des Zurückkommens geworden“, resümiert Anna Riese