Weltgebetstag 2020

Pressemitteilung 06. März 2020

Gottesdienst mit besonderen Akzenten

Am Weltgebetstag luden wieder Frauen zum ökumenischen Miteinander ein / Liturgie kam aus Simbabwe

kkl Leer-Logabirum. Singend und tänzelnd bewegten sich die Besucherinnen und Besucher auf die Körbchen vorne im Kirchenraum zu, um ihre Spenden hineinzulegen: Solche ungewohnten  Eindrücke gab es beim Weltgebetstags-Gottesdienst in der Evangelisch-lutherischen Kirche Logabirum. Auf Plattdeutsch hatte Kirchenvorsteherin Traute Oltmanns die Teilnehmenden begrüßt.

In über 120 Ländern der Erde wird am ersten Freitag im März der Weltgebetstag begangen. Logabirum ist ein Beispiel für die vielen Orte, in denen meist mehrere Gemeinden zusammen das ökumenische Miteinander pflegen. Die dortige lutherische Gemeinde feierte gemeinsam mit drei Logaer Gemeinden: der reformierten Gemeinde sowie der Friedenskirchen- und der Petrusgemeinde (beide lutherisch) den Gottesdienst.

Gemeinsam bereiten seit Jahren Frauen aus den vier Gemeinden den Abend vor, im Wechsel ist dann eine Gemeinde Gastgeberin. Auch einige Männer hatten die Einladung angenommen.
Die Liturgie für den Weltgebetstag kam aus Simbabwe. Das Thema lautete „Steh auf und geh!“ und steht in der Bibelstelle von der Heilung des Kranken am Teich Betesda im Johannes-Evangelium. Während des Beisammenseins wurden Informationen über das Land Simbabwe, seine Geschichte, seine Menschen und ihren Glauben vermittelt. Der afrikanische Staat befinde sich in einer Wirtschaftskrise, hieß es. Die offiziell garantierte Verfassung der Gleichberechtigung von Mann und Frau gebe es in Wirklichkeit nicht. Viele zivilgesellschaftliche Organisationen kämpften für eine Verbesserung ihrer Lebensumstände. „Unsere Schwestern in Simbabwe mussten Teile der Texte für den Weltgebetstag der Regierung vorlegen“, sagte eine Sprecherin. Über 80 Prozent der Menschen dort seien Christen.
In Gruppen gingen Frauen auf die Inhalte des Bibeltextes ein. Dabei schlüpften sie auch in verschiedene Rollen und stellten Fragen, etwa nach der Bedeutung des Aufstehens von der Matte. Es stehe für Heilung durch die Begegnung mit Jesus – körperlich, geistig, spirituell und zwischenmenschlich.

Anne Bartels begleitete die Lieder des Gottesdienstes am E-Piano. Ein Instrumentalkreis sorgte außerdem für rhythmische Akzente.
Fast alle Teilnehmer des Gottesdienstes ließen sich zum Miteinander ins Gemeindehaus einladen. Dort erwartete sie ein buntes Büfett mit pikanten und süßen Leckereien – darunter auch solche nach afrikanischen Rezepten. Traute Oltmanns gab die Summe der Kollekte bekannt: 412,52 Euro befanden sich in den Körbchen. Gesammelt wird an den Weltgebetstagen jeweils für Frauenprojekte auf der ganzen Welt.

Die Besucherinnen und Besucher hatten außerdem Gelegenheit, sich in Listen einer Unterschriftenkampagne des Weltgebetstages einzutragen. Dieser setzt sich dafür ein, dass Deutschland Simbabwe gegenüber auf einen Teil der Schuldenrückzahlung verzichtet. Das Land habe allein Deutschland gegenüber 730 Millionen Euro Schulden, die es vermutlich aus eigener Kraft nicht werde abtragen können