Seefahrergottesdienst Leer

Pressemitteilung 28. Oktober 2020

Trotz Pandemie stimmungsvoller Seefahrergottesdienst

Pastor Carsten Hokema von der Baptistengemeinde Hamburg-Altona predigte / Shantychor diesmal nur mit kleiner Abordnung

kkl Leer. Am Morgen predigte er in der evangelisch-freikirchlichen Christuskirche Altona, am frühen Abend stand er auf der Kanzel der evangelisch-lutherischen Christuskirche Leer: Pastor Carsten Hokema von der Hamburger Baptistengemeinde hielt diesmal die Predigt im jährlich stattfindenden Seefahrergottesdienst. Jeder den Corona-Regeln entsprechend mögliche Platz im Gotteshaus war besetzt.
Mit Beifall bedankten sich die Besucher zum Schluss bei allen Mitwirkenden. Das hatte in ihrer Begrüßung auch Silvia Köhler als Pastorin der Christuskirche getan. Einen besonderen Dank widmete sie Wolfgang Haberecht, der auch den 17. Seefahrergottesdienst organisiert hatte.
Carsten Hokema freute sich, in Leer zu sein. Hier habe er vor 36 Jahren seine Frau Christine kennengelernt, die Tochter des damaligen Pastors der Leeraner Christuskirche, Hajo Müller und dessen Frau Engeline. Sie gehörte mit ihren Eltern zu den Zuhörern.
Der vor 56 Jahren in Kiel geborene und in der Ledastadt aufgewachsene Pastorensohn predigte zum Text aus dem Matthäus-Evangelium (14, 22-33), in dem es um Jesus und den sinkenden Petrus auf dem Meer geht. „Auch Christen können im Sturm des Lebens als Glaubende unterwegs und trotzdem Zweifelnde sein“, sagte Hokema. „Aber untergehende Christen sind immer noch gehaltene Christen“, betonte er. An die Zuhörer wandte sich der Theologe zum Schluss mit den Worten: „Sie können getrost in die nächste Woche gehen!“ Gott sei immer gegenwärtig. Seine Stimme lasse er etwa durch Menschen in der Gemeinde, andere Christen oder durch Worte in der Bibel hören.
Der Shantychor „Overledinger Jungs“ aus Collinghorst – seit Beginn der Seefahrergottesdienste in Leer dabei – konnte aufgrund der Corona-Handlungsempfehlungen nur mit einer kleinen Abordnung unter der Leitung von Igor Kuzmin auftreten. Er sorgte aber auch so für ein stimmungsvolles Rahmenprogramm. Gemeindelieder, die aber nur mitgelesen werden durften, spielte an der Orgel Michael Busch.
Von der Arbeit der Ostfriesischen Seemannsmission erzählte Seemannspastor Meenke Sandersfeld. Er ist Leiter des Seemannsheims Emden. Die Aussage „Corona schüttelt durch“ zog sich als roter Faden durch seinen Bericht. Er machte auch auf die Situation vieler Seeleute aufmerksam, die aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht von Bord kämen – manche schon seit Ende des vergangenen Jahres nicht. Mitarbeitende des Seemannsheims hätten in Emden für Besatzungsmitglieder, die ihr Schiff nicht verlassen durften, Einkäufe gemacht. Umgekehrt säßen, vor allem in Asien, Seeleute an Land fest und hätten kein Einkommen.

Die Kollekte des Seefahrergottesdienstes in Höhe von 266,33 Euro kommt zu gleichen Teilen dem Seemannsheim in Emden und der Arbeit in der Christuskirchengemeinde zugute.