Pastor Schilling

Pressemitteilung 11. November 2020

Besonderer Weg hin zum Pastor einer lutherischen Gemeinde

Michael Schilling absolviert in Holtland ein praktisches Jahr / Er war vorher Pastor beim Evangelischen Ostfriesischen Gemeinschaftsverband

kkl Holtland/Großefehn. Von einer „sehr bereichernden Zeit“ spricht Michael Schilling: Zur Vorbereitung auf den Dienst als Gemeindepastor absolviert er seit Juni ein praktisches Jahr in der Marien-Kirchengemeinde Holtland. Er war zuvor elf Jahre lang als Pastor des Evangelischen Ostfriesischen Gemeinschaftsverbandes (OGV) in Spetzerfehn und Strackholt tätig und wechselt nun in die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. Welche Gemeinde ihn danach erwartet, erfährt er voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres.
Einerseits ist die berufliche Umorientierung eine neue Herausforderung für Schilling, andererseits kommt er, wie er selbst sagt, damit „zurück zu meinen Wurzeln“. Denn aufgewachsen sei er in einer evangelischen Gemeinde in Berlin. Offen für Neues war der 54-Jährige immer. So hat er zunächst eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner und Techniker im Garten- und Landschaftsbau absolviert und war auch in Israel tätig. Er machte tiefe Glaubenserfahrungen und entdeckte die Gemeindearbeit als „Berufung neben meinem Beruf“.
Um landeskirchliche Strukturen und Arbeitsabläufe besser kennenzulernen, nimmt der Pastor jeweils zur Hälfte den Dienst in Holtland und zu anderen Aufgaben der Weiterbildung wahr. Die Mariengemeinde hat er als sehr lebendig erfahren, auch wenn der Einstieg durch Regelungen aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt war. Mittlerweile habe sich unter Einhaltung der Vorschriften vieles eingependelt.
Zunächst habe er viele Besuche gemacht – manchmal im Garten von Holtlandern. Auch im Gemeindehaus habe er sich erzählen lassen, wie Menschen ihre Gemeinde empfänden. Beeindruckt hat den in Ostgroßefehn wohnenden Wahl-Ostfriesen auch der sehr gute Kirchenbesuch und dass sich alle Generationen am Gemeindeleben beteiligen. Es gebe einen Friedhof, eine Kindertagesstätte und manches mehr, das „Neuland“ für ihn bedeute. In Pastor Sven Grundmann habe er einen Ausbildungsbeauftragten und Coach, der beliebt sei und hohe Wertschätzung genieße. Er kenne sich beispielsweise auch in Verwaltungsfragen und Fundraising bestens aus.

Die Freude ist auch auf der Seite des Holtlander Gemeindepastors. Es sei spannend und anregend, jemanden begleiten zu dürfen, der in die Landeskirche wechsele, sagt Grundmann, der auch Erfahrungen in der Vikariatsausbildung hat. Hier werde Schilling in das Leben einer Gemeinde mit 2300 Mitgliedern hineingenommen – einer wesentlich größeren Gemeinschaft als der im vorigen Arbeitsbereich.

In dieser wiederum, so erzählt Michael Schilling, lerne er auch Menschen kennen, die eine weniger enge Beziehung zu Glauben und Kirche hätten. „Ich sehe es als Herausforderung an, sie da abzuholen, wo sie sind“, sagt er. Insgesamt sei er auf freundliche und offene Holtlander getroffen. Gefreut hat er sich auch über schöne Rückmeldungen, etwa auf Gottesdienste, die er hielt.
Mit seiner Frau Christiane Schilling-Leuckhardt und Sohn Jesaja fühlt sich Michael Schilling in Ostfriesland rundum wohl. „Ich verstehe nicht, dass niemand aufs Land will“, sagt er auch im Hinblick auf dort schwer zu besetzende Pfarrstellen. Ihn fasziniere die einmalige Fehn-Landschaft. Hier ist er gerne mit dem Rad unterwegs. Der leidenschaftliche Teetrinker liest viel, hört gern Musik und spielt selbst Gitarre. Er ist gern aktiv, weiß aber ebenso „die Stille vor Gott“ zu schätzen.