Historische Bibel nach Restaurierung zurück in der Gemeinde

Pressemitteilung 30. April 2020

Vorstand der Lutherkirche freute sich über Wiederentdeckung des 448 Jahre alten Werkes

kkl Leer. In Archiven lagern manchmal Dinge, die irgendwann wiederentdeckt werden und sich als wahre Schätze erweisen. Diese Erfahrung machte auch der Kirchenvorstand der Lutherkirchengemeinde Leer. Pastor Christoph Herbold freute sich, in dieser Zeit der Corona-Krise von einer guten Nachricht erzählen zu können: „Die 1572 gedruckte Lutherbibel ist nach aufwändiger Restaurierung nun nach Leer zurückgekehrt“.

Interessierte können die historische Bibel in der Lutherkirche am Patersgang anschauen. Sie ist dort – zusammen mit anderen Stücken aus der Geschichte der Kirche – in einer Vitrine ausgestellt. Zu besichtigen ist sie auf Anfrage und während der Aktion „Verlässlich geöffnete Kirche“, für die in diesem Jahr der Beginn aber noch nicht feststeht. Am 21. Juni soll die Lutherbibel im Gottesdienst der Gemeinde erstmals verwendet und offiziell übergeben werden. Einzuhalten sind von den Kirchenbesuchern jeweils die geltenden Regelungen zum Schutz vor dem Corona-Virus.

Vor 448 Jahren wurde die Bibel in Wittenberg gedruckt – natürlich in der Übersetzung Martin Luthers. 101 Jahre später ist die Lutherkirchengemeinde gegründet worden. Seit wann die historische Bibel in deren Besitz ist, konnte noch nicht festgestellt werden. In einem Karton aus dem Jahr 1968 wurde sie im Archiv der Lutherkirche aufbewahrt und im vergangenen Jahr wiederentdeckt. „Kirchenvorstand und das zuständige Kunstreferat der Landeskirche waren darüber sehr erfreut“, sagte Pastor Herbold.
Wer nähere Hinweise zur Geschichte der Lutherbibel hat, möge diese gerne an den Kirchenvorstand weitergeben.

Buchbinder und Restaurator Norbert Depping aus Münster hat die Seiten der Lutherbibel gereinigt, Stockflecken entfernt, Papier nachgeleimt, die Vorsatzkonstruktion aus Samt restauriert und den Einband wiederhergestellt. Dem Kirchenvorstand sei es ein Herzensanliegen gewesen, diesen Schatz der Gemeinde zugänglich zu machen – etwa, indem das Evangelium des Sonntags aufgeschlagen und nachgelesen werde, erklärte Christoph Herbold.

Die Restaurierung hat gemäß Festpreis 3082 Euro inklusive Mehrwertsteuer gekostet. Trotz eines Zuschusses der Landeskirche für die Erhaltung bedeutender historischer Schriften sowie Unterstützung der Stiftung Lutherkirche Leer bleibe ein Eigenbeitrag, erklärte Pastor Herbold. Deshalb würden sich die Verantwortlichen über Spenden freuen (Konto: IBAN DE 16 2855 0000 0006 8116 08, Stichwort Lutherkirche Leer Restaurierung Lutherbibel).