Arbeit der Familien-Bildungsstätte beeindruckte

Pressemitteilung 10. März 2020

Kirchenkreissynode ließ sich informieren / Stundenumfang für pädagogische Fachkraft wird erweitert

kkl Leer/Emden. Überrascht von der Angebots-Vielfalt der Evangelischen Familien-Bildungsstätte (Fabi) Emden zeigten sich so manche Mitglieder der Kirchenkreissynode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer. Carsten Bergstedt, Leiter der Fabi, und seine Stellvertreterin Sigrun Middents hatten im Lutherhaus in Leer eine Stunde lang über ihre Arbeit berichtet und Fragen beantwortet.
Bergstedt sorgte für einen lockeren Einstieg in die Thematik: Er forderte die Synodalen auf, ihre Smartphones herauszuholen. In einer Online-Umfrage konnten sie dann darüber Auskunft geben, ob sie schon Kontakt zur Fabi hatten oder was mit dem Begriff „Familienbildung“ verbinden. Die Einrichtung in Trägerschaft des Kirchenkreises sei für alle Generationen da, betonten die Sprecher. Dazu gehöre, auch digital an den Themen der Zeit dran zu sein. Dabei arbeite die Fabi mit der Hochschule Emden/Leer zusammen.

Bildung, Begegnung, Begleitung und Beratung seien Begriffe, die sich durch die Arbeit der Einrichtung zögen, erklärte deren Leiter. Mit ihm bildeten neun Frauen das Team. Außerdem arbeiteten rund 150 Honorarkräfte und Ehrenamtliche für die Fabi. Finanziert werde die Einrichtung zu 55 Prozent durch die lutherische Landeskirche Hannovers, das Land Niedersachsen, den Kirchenkreis und Kommunen. 45 Prozent ihrer Kosten müsse sie selbst erwirtschaften. Als diakonische Einrichtung versuche man, die Gebühren niedrig zu halten.
6000 Menschen erreiche die Fabi jährlich, sagte Bergstedt. Es gebe 550 Kursangebote mit 10.000 Unterrichtsstunden im Jahr. Auch Fort- und Weiterbildungen, etwa für pädagogische Fachkräfte, sowie Seminare und Workshops in unterschiedlichen Feldern gebe es. Außer in ihren Räumen Am Stadtgarten 11 in Emden sei die Bildungsstätte an weiteren Standorten – auch in den Kreisen Leer und Aurich – vertreten, darunter in vielen kirchlichen Gemeindehäusern. Die Kurspalette reiche von der Geburtsvorbereitung bis zur Trauerarbeit.  „Donnerstags sieht man bei uns auf der einen Seite die Rollatoren der Teilnehmer des Gedächtnistrainings und auf der anderen Seite die Kinderwagen jener, die an Kursen mit Babys teilnehmen“, erzählte Sigrun Middents. „Ohne sie würde die Fabi nicht da sein, wo sie jetzt steht“, würdigte Bergstedt das langjährige Engagement seiner Stellvertreterin.

Was unterscheidet die Einrichtung von anderen Anbietern? Das war eine Frage der Synodalen. „Wir orientieren uns am christlichen Menschenbild“, lautete eine Antwort. Aber es gebe keine „Taufschein-Kontrolle“, sagte Middents. Jeder Mensch sei willkommen. Oft werde Begegnung, manchmal auch der Austausch über Ängste, gesucht. Aus einem ersten Kurs entwickelten sich oft weitere Kontakte. Gelegentlich würden Mitarbeiterinnen im Nachhinein noch angerufen.

Die Fabi sei 1974 aus der damaligen „Mütterschule“ entstanden, wusste Sigrun Middents. Manche Teilnehmer hätten erst als junge Eltern Angebote genutzt und machten das jetzt als Senioren. Auf Herausforderungen angesprochen erklärte Carsten Bergstedt, dass der Fachkräftemangel auch der Fabi zu schaffen mache. Und weil viele Kindertagesstätten ausgebaut würden, brächen manche Spielgruppen für Kinder weg. Sein Wunsch an die Mitglieder der Synode: „Sprechen Sie mit Freunden und Bekannten über unsere Arbeit!“
 

Beschluss: Ab November
9,25 Stunden mehr

Um die Familien-Bildungsstätte ging es auch im zweiten Teil der Sitzung. Sigrun Middents tritt am 1. November in den Ruhestand. Dann müsse der Stellenplan für eine pädagogische Fachkraft um 9,25 Wochenstunden angepasst werden, erläuterte Pastor Andreas Bartels einen Beschlussvorschlag des Stellenplanungsausschusses. Die Finanzierung werde durch eine Ausfallbürgschaft von jährlich 6.200 Euro sichergestellt. Die Synode votierte einstimmig für den Vorschlag.