Regionalbischöfin Schiermeyer verabschiedete Superintendentin Olearius
Den weiten Himmel Ostfrieslands werde Superintendentin Christa Olearius im Herzen haben, wenn sie zum 1. April in den Kirchenkreis Berlin-Steglitz wechselt, sagte Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer im Abschiedsgottesdienst in der Lutherkiche in Leer. Ihre Fröhlichkeit und unkomplizierte Tatkraft würden im Kirchenkreis und in den kirchenleitenden Gremien der Landeskirche, in der Landessynode und im Landessynodalausschuss fehlen, so Schiermeyer. Olearius sei es wichtig gewesen, in ihrem Amt auf Augenhöhe zu kommunizieren. Auch habe sie eine Visiion von einem großen Tisch im Blick gehabt, an dem Menschen unterschiedlichster Berufsfelder mit unterschiedlichen Meinungen und Interessen an einem Tisch sitzen und miteinander im Gespräch bleiben
Die Regionalbischöfin stellte heraus, dass Superintendentin Olearius Kirche im weltweiten Kontext wahrgenommen habe. Dabei habe sie schmerzfrei erfahren müssen, auf welchen Widerstand Christen in anderen Ländern aufgrund eines religiösen Nationalismus stoßen können, als sie aus Assam in Indien auf einer Delegationsfahrt des Kirchenkreises und der Gossner Mission ausgewiesen wurde.
Aus den gewohnten Räumen rausgehen, sei Olearius wichtig, auch Netzwerke zu knüpfen zu den Kommunen und in die Gesellschaft hinein. So sei die Mahnwache für den Frieden montags in Leer auf dem Denkmalsplatz eine Frucht daraus.
"Einheit in versöhnter Verschiedenheit", diese Haltung aus der Ökumene sei auch ihr Leitspruch in allem Tun gewesen, sagte Christa Olearius. Die Kirche werde sich in den nächsten Jahren noch mehr verändern. Und dabei weiterhin in die Gesellschaft in Emden, Leer, in der Krummhön, in Moormerland, im Rheiderland und auf Borkum hineinwirken uns sie prägen durch Zusammenarbeit, durch die diakonischen Einrichtungen, die Beratungsstellen, den Kindertagesstätten und Jugendprojekten, durch die Familienbildungsstätte, die Stadtpastor-Aktionen und durch die Musik.
Die Kirchengemeinden in der Stadt, auf dem Land und auf der Insel seien alle verbunden unter dem weiten ostfriesischen Himmel. "Und auch der Himmel über Berlin ist ja derselbe Himmel", sagte Olearius. "Ich brauche morgens den Blick in den Himmel." Olearius stellte in ihrer Abschiedspredigt mit dem Predigttext Matthäus 4, 1 - 11 heraus, dass Jesus die himmlische Dimension in die Welt eingetragen habe.
Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorge Kirchenkreiskantor Marc Waskowiak mit der Kantorei Emden und dem Emder Kammerorchester. Auf dem Empfang im Lutherhaus im Anschluss an den Gottesdienst nutzten viele die Gelegenheit, sich von Superintendentin Olearius persönlich zu verabschieden. Vetreterinnen und Vertreter aus Kirche und Politik dankten für die gute Zusammenarbeit. Dazu gehörten Landrat Martin Groote und Bürgermeister Claus-Peter Horst.