Einführungsgottesdienst am Pfingstmontag in Hesel

Pressemitteilung 30. Mai 2025

In Wort und Tat für Hesel am Start

Von Käthe Dübbel

Die Evangelisch-lutherische Liudgeri-Kirchengemeinde Hesel freut sich, dass ab 1. Juni Dr. Hannegreth Grundmann ihre neue Pastorin ist. Ebenso glücklich darüber ist die 58-jährige Theologin. Ihr liegt am Herzen, Glauben in Gemeinschaft zu leben. Teamgeist beweist sie übrigens auch im Schwimmverein Hesel. „Ich bin gerne für Hesel am Start“, sagt sie augenzwinkernd.

Ins kalte Wasser – um im Bild zu bleiben – muss Hannegreth Grundmann nicht springen: Während der viermonatigen Vakanzzeit war sie bereits mit 25 Prozent der nun vollen Pfarrstelle in Hesel beschäftigt und hatte davor noch den Januar über mit Pastorin Taalke von Blumröder zusammengearbeitet. In einem festlichen Gottesdienst wird sie am Pfingstmontag, 9. Juni, um 15 Uhr offiziell vom stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises Emden-Leer, Wolfgang Ritter, in ihr Amt eingeführt. Anschließend sind Besucherinnen und Besucher zum Empfang im Gemeindegarten eingeladen.

Das traditionelle „Einholen“ der Pastorenfamilie mit einer Kutsche findet am Sonnabend, 7. Juni, ab 15 Uhr statt. Dann geht die Fahrt für Familie Grundmann von Holtland nach Hesel, um dort entsprechend begrüßt zu werden.
Mit dem neuen Dienst endet für die Holtlanderin nach 15 Jahren der Dienst als Pressesprecherin des Regionalbischofs bzw. der Regionalbischöfin und der als Öffentlichkeitsbeauftragte des Sprengels Ostfriesland-Ems. In Hesel hatte sich die Kirchengemeinde nach dem alten ostfriesischen Interessenten-Wahlrecht für Hannegreth Grundmann entschieden. „Mit ihrer Aufstellungspredigt, ihren Gesprächen mit Gemeindegliedern und mit ihrer bisherigen Tätigkeit in Hesel konnte sie die Wähler überzeugen“, informierte Hella Bruns als Kirchenvorstandsvorsitzende.

Der Blick in den Lebenslauf von Hannegreth Grundmann zeigt, wie vielseitig sie beruflich unterwegs war. Das Vikariat hat sie in Volpriehausen (Landkreis Northeim) und im Predigerseminar Hildesheim absolviert. Als Pastorin im Gemeindepfarramt arbeitete sie in Victorbur und Holtland. Selbst entworfen und im Rahmen einer halben Pfarrstelle ausgefüllt hat sie eine dreijährige Projektpfarrstelle „Kindertheologie als Impuls für den Gemeindeaufbau“ in den damaligen Kirchenkreisen Leer und Rhauderfehn. Für die Arbeit als Pressesprecherin und Referentin des Sprengels schloss sie in Düsseldorf ein berufsbegleitendes Studium zur PR-Referentin ab.

Jetzt freut sich die in Ladelund nahe der dänischen Grenze aufgewachsene Norddeutsche auf die Gemeindearbeit in Hesel. „Ein Reiz liegt für mich darin, mit ganz unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben“, sagt sie. Die treffe sie nicht nur in kirchlichen Veranstaltungen: „Ich komme auch in die Häuser und lerne die Gemeindemitglieder in ihrem persönlichen Umfeld kennen.“

Sie selbst ist seit 23 Jahren in Holtland zu Hause – gemeinsam mit ihrem Mann Sven Grundmann, der dort Pastor ist. Der 22-jährige Sohn ist mittlerweile ausgezogen.

In Holtland fühlt sich die Familie sehr wohl. Und in die Nachbargemeinde Hesel kann die Pastorin auch mit dem Rad fahren. Ihr Büro dort hat sie sich mit Möbeln aus ihrem Elternhaus eingerichtet und findet damit dort ebenfalls ein Stück Zuhause.

Hannegreth Grundmann geb. Richter stammt aus einem Pfarrhaus, und das mit lediglich einer Unterbrechung in achter Generation. Das bedeutete für sie aber nicht automatisch, auch Pastorin zu werden. Orientierung fand sie vor ihrer Entscheidung in einem persönlichen Studium generale. Das Theologiestudium in Kiel, Tübingen und Göttingen habe ihr dann auch die große inhaltliche Spannbreite bestätigt. Im Rahmen ihrer Dissertation zur theologischen Begründung des Ablasses durch Jacobus Latomus in der Kontroverse mit Martin Luther konnte sie vertiefen, was ihr besonders wichtig war. 2011 erhielt sie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel den Doktorgrad.

Christus zum Leuchten zu bringen ist der Theologin ein Anliegen. In der lutherischen Konfession groß geworden, stehe sie auch nach der intensiven Auseinandersetzung damit hinter dieser, sagt sie. Wichtig ist ihr aber auch das ökumenische Miteinander. „Voraussetzung ist immer gegenseitiger Respekt. Es wäre schade, wenn dieser verloren ginge“, betont Grundmann.

Als Pastorin weiß sie auch das ehrenamtliche Engagement zu schätzen. Sie selbst ist im Freundeskreis der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund aktiv.

Auf was sie neben all dem Genannten nicht verzichten möchte? „Das ist die Musik“, sagt Hannegreth Grundmann. Die gehöre zu ihrem Leben dazu – so wie das anfangs genannte Wasser als ihr Element: im Sport, aber gerade auch als Symbol der Taufe.