Ehrenamtlich mit Umsicht und Sachverstand gewirkt

Pressemitteilung 04. März 2025

Martina Welling hat nach jahrzehntelangem Wirken kirchliche Ehrenämter niedergelegt

Pewsum – Der Umgang mit Zahlen lag Martina Welling schon als Kind. Diese Fähigkeit setzte die Pewsumerin beruflich um, aber über viele Jahre auch ehrenamtlich. Nun hat sie alle kirchlichen Ämter aufgegeben. Für ihr herausragendes Engagement dankte ihr in der jüngsten Sitzung der evangelisch-lutherischen Kirchenkreissynode Emden-Leer deren Vorsitzender Daniel Aldag. Über 24 Jahre lang hat sie dem Kirchenparlament angehört.

Besonders geschätzt wurden die Fähigkeiten Martina Wellings im Finanzausschuss, dessen 1. Vorsitzende sie 18 Jahre lang war, nachdem sie in den sechs Jahren zuvor schon die Stellvertretung innehatte. Sie beeindruckte mit ihrem Durchblick im umfangreichen Zahlenwerk – einem Bereich, der auf andere Frauen eher abschreckend wirkte. Das wusste man auch in der Kirchengemeinde Pewsum zu würdigen. 30 Jahre hat Martina Welling dem Kirchenvorstand angehört. Die Kirchengemeinde Pewsum ist seit dem 1. Januar 2024 mit der Kirchengemeinde Woquard zur Katharinengemeinde fusioniert.

„Ich habe mir Entscheidungen nie leichtgemacht“, sagt die 65-Jährige. „Besonders im Finanzausschuss galt es oft, Bretter zu bohren‘“. Die Kraft dafür möchte sie in Zukunft anders einsetzen, wie sie selbst sagt. Ihre Hände wird sie trotzdem nicht in den Schoß legen. Sie ist Mitglied im Asylkreis Krummhörn und bildet dort ein Bindeglied zur Kirche. Und für einige Hobbys bleibt nun auch mehr Zeit.

Dass sie sich so intensiv ehrenamtlich engagieren konnte, habe auch damit zu tun gehabt, dass sie Frührentnerin sei, räumt die Pewsumerin ein. Eine Herzerkrankung führte dazu. Aber ihre Fähigkeiten als gelernte Bilanzbuchhalterin kamen dann vielen Gremien zugute.

Als Älteste von fünf Kindern wurde Martina Welling in Hemer (Sauerland) geboren. Ihr Vater starb, als sie 14 Jahre alt war. So manches Mal begleitete und unterstützte sie ihre Mutter bei deren Aufgaben als Küsterin. „Groß geworden bin ich in der EC-Jugend“, erzählt sie über den Jugendverband „Entschieden für Christus“.

Durch ihren Mann kam Martina Welling nach Bielefeld und dort auch in einen Bibelgesprächskreis. Das Paar bekam einen Sohn und zog aus beruflichen Gründen nach Pewsum. Dort fühlte es sich wohl. Die damals junge Frau schloss sich dem Woquarder Bibelgesprächskreis an und setzte sich im Pewsumer Kirchenvorstand ein. Viele Projekte standen dort an. Auch eine Fundraising-Ausbildung absolvierte die Krummhörnerin. Arbeit für den „EineWelt-Kreis“ der Kirchengemeinde, die „Kirchenbude“ und die Weltgebetstags-Gottesdienste sind einige Beispiele für das vielseitige Engagement.

Die Arbeit im Kirchenkreistag begann im Jahr 2001, im Kirchenkreisvorstand (KKV) im Jahr 2007, bevor 2013 der Kirchenkreis Emden und der Kirchenkreis Leer fusionierten. Martina Welling erinnert sich noch gut daran, als sie in Vertretung für den Vorsitzenden im Finanzausschuss, Horst Maschmeyer, dem Kirchenkreistag den Etat vorstellte. Das war aufregend für sie. „Erstmals hat damit eine Frau die Haushaltsrede gehalten“, weiß sie noch. Aber das habe ihr auch Mut gemacht. „Die Arbeit im KKV war vielseitig und durchaus herausfordernd“, sagt sie.
Hohe Anerkennung wurde Welling vor der Fusion vom Superintendenten des Kirchenkreises Emden, Dr. Friedhelm Voges, ausgesprochen. „Umsicht, Sachverstand und auch taktisches Geschick“ bescheinigte er ihr.

Von solchen Fähigkeiten profitierte dann auch der Kirchenkreis Emden-Leer. Dessen damalige Superintendentin Christa Olearius verlieh vor zwei Jahren der Pewsumerin das silberne Facettenkreuz der Landeskirche Hannovers – die höchste Auszeichnung für Ehrenamtliche in der evangelischen Kirche in Niedersachsen. Als Olearius nach Berlin wechselte, übernahm Martina Welling als stellvertretende Vorsitzende des Kirchenkreisvorstandes gemeinsam mit den stellvertretenden Superintendenten, Pastor Wolfgang Ritter (Emden) und Pastor Sven Grundmann (Holtland), viele Aufgaben in der Vertretung der vakanten Leitungsstelle. Jetzt ist sie noch im Wahlausschuss für deren Nachfolge.

Dankbar ist die 65-Jährige für die Unterstützung, die sie erfahren hat. Besonders erwähnt sie dabei auch Kirchenamtsleiter Carsten Wydora. Es habe ihr Freude gemacht, sich für kirchliche Belange und die Menschen einzusetzen. Darüber hinaus ist sie überzeugt davon, „dass Gott mich an dieser Stelle haben wollte".