Das Muttersein aus vielen Blickwinkeln betrachtet

Pressemitteilung 08. März 2023

Kirchenkreis hatte zum Frühstückstreffen eingeladen

Stadtpastor Ralph Knöfler sprach über „Mütter der Bibel“

„Hat Maria alles richtig gemacht, als sie ihren Sohn Jesus zur Welt brachte?“ Humorvolle Betrachtungen wie zu dieser Frage, vor allem aber nachdenkliche Akzente enthielt der Vortrag von Leers Stadtpastor Ralph Knöfler zum Thema „Mütter der Bibel“. Mit viel Beifall bedacht wurde dieser beim Frühstückstreffen im Gemeindehaus der Friedenskirche Loga.

Eingeladen zu dieser Veranstaltung im Rahmen der Frauenwochen im Landkreis Leer hatte die Beauftragte für die Frauenarbeit des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer, Evelin Hantke-Berning aus Emden. Sie freute sich in ihrer Begrüßung über das große Interesse an diesem Miteinander, bei dem alle Teilnehmerinnen unabhängig von Konfession oder Wohnort willkommen waren. Mit einem schwungvollen Begrüßungslied zum Mitmachen hatte es Christa Pollmann-Busch, die den Vormittag musikalisch begleitete, eröffnet.

Ralph Knöfler verknüpfte die Geschichten von Frauen aus der Bibel mit dem Leben in heutiger Zeit. „Wir können dankbar auf unsere Mütter schauen. Von ihnen haben wir die Tür zur Teilhabe an diesem Leben geschenkt bekommen“, sagte der Pastor. Ebenso wie sich das Bild von Maria als glorifizierter Gottesmutter mit Heiligenschein gewandelt habe, gebe es heute ein verändertes Frauenbild.

Maria, unehelich schwanger, sei mit ihren Fragen und Sorgen eine junge Frau gewesen, wie sie auch heute leben könne. Sie habe im Laufe der Zeit den besonderen Weg ihres Sohnes respektiert und sich von ihren Vorstellungen gelöst. „Wie schwer muss es für sie gewesen sein, als er wie ein Verbrecher stirbt?“, fragte Knöfler. Den Tod fand auch der Sohn von Elisabeth, bekannt als Johannes der Täufer. Zu weiteren Frauen aus der Bibel, die der Pastor vorstellte, gehörten Hanna (Mutter des Propheten Samuel), Batseba (Mutter von König Salomo), Sara (Mutter von Isaak) und Hagar (Mutter von Ismael).

In der Bibel komme 338mal das Wort „Mutter“ vor, sagte der Referent. Was tue eine Mutter nicht alles für ihr Kind? Jochebed etwa, die Mutter von Mose, gebe ihr Kind ab, um es zu retten. Mütter könnten aber auch fehlsam sein, wie Rebekka, die ihren Zwillingssohn Esau zugunsten dessen Bruders Jakob betrügt. Es gebe nicht die eine Mutter, betonte Ralph Knöfler. Manche Frauen hätten keine eigenen Kinder, unterstützten aber andere. Es sei auch okay, keine Mutter zu sein.

In der Bibel werde an vielen Stellen die mütterliche Seite Gottes deutlich. „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“, heiße es da zum Beispiel. Diese Züge zeige auch Jesus, der tröste, heile und Kinder in seine Arme nehme. „Gotte liebt uns so, wie wir sind“, sagte der Stadtpastor. Es werde Zeit, dass die Menschen unvoreingenommen seine bedingungslose Liebe sähen.

Zum Abschluss des Frühstückstreffens dankte Superintendentin Christa Olearius ganz besonders Evelin Hantke-Berning, die mit viel Herzblut das Frühstückstreffen organisiert habe. Einen Dank an die Helferinnen hatte Regina van Lengen aus der gastgebenden Friedenskirchengemeinde ausgesprochen. Nach Abzug der Kosten solle die Spende der Teilnehmerinnen dem Gesprächskreis für Alleinerziehende der Lutherkirchengemeinde zugutekommen.